Maschenprobe stricken
Der Schlüssel zu deinem perfekten Strickprojekt
Die Maschenprobe
Du hast dir soeben deine Traumwolle gekauft für dein nächstes Projekt, bist überglücklich, top motiviert und möchtest am liebsten sofort loslegen. Aber halt, ging da nicht etwas vergessen?
Eine Maschenprobe zu stricken klingt für manche vielleicht nach einem unnötigen Extra-Schritt, aber sie ist das Geheimnis für ein gelungenes Strick- oder Häkelprojekt. Warum das so ist und worauf du dabei achten solltest, erklären wir dir hier. Und am Ende des Beitrags haben wir die 7 wichtigsten Tipps rund ums Maschenprobestricken zusammengefasst!
Was ist eine Maschenprobe?
Eine Maschenprobe ist ein kleines, testweise gestricktes oder gehäkeltes Quadrat, mit dem du überprüfen kannst, ob deine Maschen- und Reihenanzahl pro 10 Zentimeter mit der angegebenen Anleitung übereinstimmt.
Normalerweise strickst du ein Stück, das etwas grösser als 10 x 10 cm ist, und zwar im gleichen Muster, das auch im Projekt verwendet wird. Anschliessend zählst du, wie viele Maschen und Reihen sich auf dieser Fläche befinden.
Vielleicht fragst du dich: «Aber auf der Banderole meines Garns stehen doch Angaben zur Maschenprobe?» Ja, das stimmt – doch diese Werte sind nur Richtwerte und beziehen sich zudem nur auf glatt rechts gestrickte Teile. Ausserdem strickt jede Person unterschiedlich fest oder locker, wodurch Abweichungen entstehen können.
Die Maschenprobe liefert dir daher unverzichtbare Informationen, um die richtige Grösse und Passform deines Projekts sicherzustellen.
Wieso sollte ich eine Maschenprobe stricken?
Das Stricken einer Maschenprobe mag wie ein zusätzlicher Aufwand erscheinen, aber es lohnt sich – hier sind die wichtigsten Gründe dafür:
- Passgenauigkeit: Deine Maschenprobe hilft dir sicherzustellen, dass dein Projekt am Ende auch wirklich die geplanten Masse hat. Das ist vor allem bei Kleidung essenziell, da selbst kleine Abweichungen in der Maschenanzahl erhebliche Grössenunterschiede verursachen können.
- Materialtest: Beim Stricken der Maschenprobe kannst du das Garn und die Nadeln testen. Vielleicht merkst du, dass du lieber zu einer dickeren Nadel greifst oder ein anderes Garn angenehmer findest.
- Vermeidung von Enttäuschungen: Nichts ist ärgerlicher, als Stunden in ein Projekt zu investieren und dann festzustellen, dass es viel zu gross geworden ist. Die Maschenprobe erspart dir diesen Frust.
- Garnauswahl: Du möchtest dein Projekt mit einem anderen Garn stricken, als in der Anleitung vorgesehen? Die Maschenprobe ist dabei dein wichtigstes Tool! Sie hilft dir herauszufinden, ob das ausgewählte Garn geeignet ist und unterstützt dich zudem beim Anpassen und Umrechnen der Maschenanzahl.
Tipps und Tricks fürs Stricken von Maschenproben
- Etwas grösser stricken: Stricke deine Maschenprobe immer etwas grösser als 10 x 10 cm. Die Maschen am Rand sind oft nicht repräsentativ, da sie gerne lockerer oder fester ausfallen. Wir empfehlen mindestens 12 x 12 cm.
- Einrollen vermeiden: Stricke am Rand einige Maschen kraus rechts oder im Rippenmuster – so verhinderst du, dass sich der Rand einrollt.
- In deinem normalen Tempo stricken: Stricke die Maschenprobe in deinem gewohnten Tempo, wie du es beim eigentlichen Projekt tun würdest. Wenn du langsamer oder schneller strickst, kann sich auch die Fadenspannung und damit das Ergebnis verändern.
- Im passenden Muster arbeiten: Stricke deine Maschenprobe im gleichen Muster, das auch in der Anleitung verwendet wird. Gute Anleitungen geben oft sogar an, wie die Maschenprobe genau gestrickt werden soll.
- Fäden nicht sofort vernähen: Wenn du dein Garn knapp berechnet hast, vernähe die Fäden deiner Maschenprobe noch nicht. Das verwendete Garn könntest du später noch für dein Projekt brauchen.
- Maschenprobe waschen: Wasche, blocke und pflege deine Maschenprobe genau so, wie du es mit deinem fertigen Projekt tun würdest. Nur so ist sie aussagekräftig – viele Garne verändern sich nach dem Waschen und Spannen.
- Maschenprobe zu klein oder zu gross: Vielleicht merkst du, dass deine Maschenprobe nicht mit den Angaben auf der Anleitung übereinstimmt. Hast du zu viele Maschen pro 10 cm, greife zu einer dickeren Nadelstärke. Hast du zu wenige Maschen, verwende dünnere Stricknadeln.
Fazit
Eine Maschenprobe zu stricken spart Zeit und sorgt dafür, dass du dich am Ende über ein perfekt passendes Strickstück freuen kannst. Besonders bei Kleidungsstücken oder komplexen Mustern ist dieser Schritt entscheidend. Also schnapp dir dein Garn und deine Nadeln – deine Maschenprobe ist der erste Schritt zu deinem neuen Lieblingsstück!