RMS – Responsible Mohair Standard

In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und ethische Produktionspraktiken immer wichtiger werden, ist der Responsible Mohair Standard (RMS) eine wertvolle Orientierungshilfe für bewusste Konsument*innen, die Wert auf Transparenz und Qualität legen.

Was ist der Responsible Mohair Standard?

Der Responsible Mohair Standard (RMS) ist ein unabhängiger und freiwilliger Standard, der entwickelt wurde, um eine verantwortungsvolle Mohairproduktion zu fördern. Er stellt sicher, dass Mohair ausschliesslich von Tieren stammt, die artgerecht und verantwortungsvoll gehalten werden, und setzt damit neue Massstäbe in den Bereichen Tierschutz, Bodenbewirtschaftung und Sozialstandards. Zusätzlich sorgt der RMS für eine transparente und verlässliche Lieferkette und schafft eine branchenweite Benchmark für ethische und nachhaltige Mohairproduktion.

Hauptbereiche des RMS

Der RMS umfasst sechs Hauptbereiche:

1. Tiere: Artgerechte Haltung und Schur der Ziegen.
2. Umwelt: Nachhaltige Bewirtschaftung des Landes.
3. Menschen: Faire und sichere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden.
4. Glaubwürdigkeit: Professionelle und unabhängige Zertifizierung.
5. Lieferkette: Rückverfolgbarkeit von der Farm bis zum Endprodukt.
6. Mitwirkung: Entwickelt zusammen mit Landwirt*innen, Tierschutzexpert*innen, Fachpersonen für Landschaftsschutz, Marken und Einzelhändlern.

Weitere Infos findest du auf der Website von Textile Exchange: Responsible Mohair Standard (RMS) - Textile Exchange

MOHAIR 21

Die gesamte Produktionskette von MOHAIR 21 ist RMS-zertifiziert und zu 100 % transparent: alle MOHAIR 21 Knäuel haben einen eigenen QR-Code, mit dem du die einzelnen Produktionsschritte des individuellen Knäuels nachvollziehen kannst. Mehr über «trace your yarn» kannst du hier lesen.

Der Name des Garns kommt einerseits von der Zusammensetzung – es besteht zu 58 % Mohair und 42 % Seide – und andererseits von der äusserst luxuriösen Qualität des verwendeten Mohairs. Die für MOHAIR 21 verwendeten Mohairfasern haben einen Durchmesser von 21 Mikron und zählen somit zu den weichsten und seltesten Fasern auf dem Markt, die sonst ausschliesslich im Luxusbereich verwendet werden. Zum Vergleich: Üblicherweise haben Mohairfasern, die für Handstrickgarne verwendet werden, einen Durchmesser von 25–30 Mikron.

FARMEN UND PRODUKTION VON MOHAIR 21

Die Mohairfasern von MOHAIR 21 kommen alle von den beiden Farmen Rivervale und Glentara von Werner und GT Ferreria. Diese liegen in New South Wales, im Südosten von Australien, und haben sich spezialisiert auf die Produktion von hochwertigen und ökologischen Merino- und Mohairfasern, welche sich bis auf die jeweilige Herde und Schur rückverfolgen lassen.

Nach der Schur im Südosten Australiens werden die Fasern nach Italien in die Biella Region gebracht, wo die Wolle gekämmt wird. Die gesamte Fertigung erfolgt in Italien durch unseren langjährigen Partner Lineapiù – vom Kardieren, übers Färben, Spinnen, Bürsten, bis hin zum Knäueln. Die reichhaltige Geschichte Italiens, die besonderen Arbeitsweisen, die Kreativität und die Fertigungsmethoden führen zu innovativen und hochwertigen Garnen.

DONEGAL TWEED + erhielt seinen Namen von seiner Geburtsstätte. In der Region Donegal in Irland haben wir in Zusammenarbeit mit der Spinnerei «Donegal Yarns» das authentische Tweed Garn entwickelt. Zwischen den grünen Hügeln an der wilden Atlantikküste im Nordwesten der Insel hat sich bereits vor Jahrtausenden das Wissen und die Tradition des Webens und Handspinnens etabliert. Im Beitrag von «The Knitter - Ausgabe 72/2024» schreibt die Redaktorin Janne Graf über die Geschichte der Tweed Garne aus Donegal:

Durch staatliche Unterstützung und steigende weltweite Nachfrage entwickelte sich am Ende des 19. Jahrhunderts die Strickwarenindustrie in Donegal von der Heimarbeit hin zur Fabrikarbeit. Mit einer Teppichfabrik und der ersten Spinnerei in Kilcar wurde 1899 die Ausgangslage für die noch heute bestehende Handstrickgarnproduktion in der Region geschaffen. Auch im Verlauf des 20. Jahrhunderts florierte die staatlich subventionierte Industrie und die Spinnereien wurden 2007 von privaten Investoren übernommen. Chris Weiniger, der heutige Geschäftsführer der Spinnerei «Donegal Yarns» in Kilcar erklärt:

Der authentische Donegal Tweed zeichnet sich durch seine bunten Tweed Noppen und eine rustikale und bewegte Oberfläche aus. Die Noppen werden auf Englisch «burrs» genannt und sind in das robuste Garn eingearbeitet. Durch die beeindruckende Qualität der Tweed Garne aus Donegal wurde «der echte Donegal Tweed» in der ganzen Welt bekannt. Bis heute ist es daher der Wollspinnerei «Donegal Yarns» möglich, die gesamte Produktion der traditionellen Donegal Tweed Garne im kleinen Dorf Kilcar im Südwesten von Donegal durchzuführen. Chris Weiniger erklärt im Gespräch mit «The Knitter»:

DONEGAL & DONEGAL TWEED +

Nach dem Garn DONEGAL ist DONEGAL TWEED + das zweite Tweed Garn aus Irland in unserem Sortiment. DONEGAL TWEED + ist ein klassischer Doppelzwirn, der aus einem lockeren Vorgarn gesponnen wird. Das Vorgarn wird aus einer vorgefärbten Wollflockenmischung aus 100 % mulesingfreier Schurwolle hergestellt. Um die hohe Qualität des Garns zu gewährleisten, haben wir die eigene Wollflockenmischung  aus 56 % australischer Merinowolle, 30 %  neuseeländischer Corriedalewolle und 14 % karbonisierter Merinowolle entwickelt. 

Lauflänge: ∼105 m / 50 g | Nadel-Nr.: Ø 4½–5 mm | Maschenprobe [10 x 10 cm]: 25 Maschen x 17 Reihen.

Die charakteristischen Farben des Garns ergeben sich im Prozess des Kardierens von 8 eingefärbten Wollflockenmischungen, die zu einem homogenen Kammzug vermischt werden. Die 14 % Merinowollflocken für die Tweed Noppen werden in einem chemischen Prozess von Pflanzenresten gereinigt und in den jeweiligen Kontrastfarben des Grundtons eingefärbt. Anschliessend werden diese ebenfalls durch Kardieren in den Kammzug eingearbeitet.

Auch die Farben von DONEGAL und DONEGAL TWEED + besinnen sich auf ihren Ursprung und sind von den grünen, mit grauen und weißen Steinen gesprenkelten Tälern und Hügeln der Donegal Region inspiriert. Das Garn nimmt die violetten, rosa und blauen Heidekrautfarben des Sommers auf, gibt die goldenen Schattierungen des Herbstes, das Rot der Beeren der Rowan Bäume im Winter und das Gelb der Blüten des Ginsterstrauchs im Frühling wieder.

Besonders eindrücklich erscheinen der Charakter und die Farben der Donegal Garne als klassische und traditionelle Strickstücke. Sie vermitteln einen zeitlosen Look und können zu Erbstücken werden. Die Pullover, Jacken und Accessoires aus DONEGAL und DONEGAL TWEED + haben eine raue Optik. Die Garne fühlen sich jedoch weich und voluminös an, besonders nach dem Waschen. Das zurückgebliebene Spinnöl im Garn wird beim Waschen gelöst und offenbart eine bemerkenswerte Verwandlung. Blättern Sie im neuen PUNTO 77 DONEGAL TWEED + um Strickinspiration für Pullover mit Zopfmuster, glatt rechts gestrickte Jacken aus DONEGAL TWEED + und noch mehr zu erhalten.

Die dünnere Variante DONEGAL kann auch zweifädig verstrickt werden. Mit zwei unterschiedlichen Farben entsteht ein charismatischer Melange Effekt, der aus beiden Farbtönen das Beste hervorholt. Lassen Sie sich von den Modellen für DONEGAL inspirieren und fühlen Sie die Authentizität des traditionellen Herstellungsprozesses, bei dem gelegentliche Abweichungen in Länge und Stärke keine Mängel, sondern vielmehr Symbole für die Qualität dieses echten Wolle-Tweeds sind.

Quellen

DONEGAL YARNS – The Genuine Donegal, https://donegalyarns.com/.

The Knitter D, Ausgabe 72/24, www.craftery.link/knitter.

Wusstest du, dass Alpakas in die beiden Unterrassen Huacaya und Suri eingeteilt werden? Oder wieso genau Alpakagarne in Punkto Nachhaltigkeit viele Vorteile haben?

Tauche mit uns ein in die Welt der Alpakas, der flauschigen Tiere mit den schlanken Beinen und langen Hälsen. In PUNTO 76, ALPACA TRAILS, erwartet dich ein Mix aus Inspiration, Information und Unterhaltung.

Inhalt der Alpaka-Strickpublikation

Vorgestellt werden fünf unserer Alpakagarne, für die es in der Publikation 13 Anleitungen gibt. Hinzu kommen wissenswerte Fakten zu den Eigenschaften der Alpakafaser, zu ihrer Herkunft, der Haltung und Schur der Tiere sowie zur einzigartigen Easywash-Behandlung.

Unter anderem erfährst du auch etwas zu unseren Alpaca-Mischgarnen ALPACA SOXX 4- und 6-fach sowie ALPACA SOXX HANDDYED. Letztere werden von Hand in Peru gefärbt, wobei jeder Strang einzigartig und jede Farbkombination von der Natur und den Traditionen in Peru inspiriert ist.

Das Mischen der edlen Faser mit einem kleinen Anteil Polyamid macht das Garn besonders robust und langlebig.

Alpakagarn – und insbesondere BABY ALPACA – gehört aufgrund seiner guten Thermoregulierung, seiner Weichheit, Wärme, Geruchsneutralität und seines fliessenden Falls zu den Edelfasern der Textilindustrie. Gerade wegen letzterer Eigenschaft empfehlen wir, stets eine gewisse Dehnung einzurechnen beim Planen eines neuen Strick- oder Häkelprojekts. Diese kann mit einer grosszügigen Maschenprobe nachgeahmt und mit verschiedenen Elementen, wie z. B. Rippen- und Strukturmuster oder Nähten etwas minimiert werden.

Ganz anders verhält es sich beim flauschigen SURI ALPACA, bei dem aufgrund der Leichtigkeit und Konstruktion mit grossen Nadeln gearbeitet werden soll, um dem Garn Platz zu geben, damit es sein Volumen komplett entfalten kann.

Ausserdem sind unsere Alpakagarne mittlerweile der umweltschonenden Anti-Filz-Behandlung Easywash unterzogen und können problemlos in die Waschmaschine gegeben werden.

Mehr zu den Eigenschaften von Alpakagarn findest du hier: Die Eigenschaften von Alpakawolle

Was ist TRACE YOUR YARN ?

„Woher kommt mein Garn ?“, dass haben Sie sich vielleicht auch schon gefragt. Die Herkunftsgeschichte eines Knäuels ist sehr lang und bis Sie diesen in der Hand halten, gibt es so einiges zu tun. Wir bieten Ihnen mit TRACE YOUR YARN die Möglichkeit ausgewählte Garne bis zur Farm und zur Herde zurückzuverfolgen. Erfahren Sie mehr über die Herkunft der Fasern, sowie über die verschiedenen Prozesse, welche die Garne durchlaufen.

Wie funktioniert TRACE YOUR YARN?

Auf der Etikette von einigen Knäueln finden Sie das TRACE YOUR YARN Logo zusammen mit einem QR-Code. Wird der Code mit der Handykamera gescannt, werden Sie auf unsere TRACE YOUR YARN Webseite verwiesen. Dort können Sie die Artikelnummer, den Artikelnamen und die Partie Ihrer Wolle in den entsprechenden Feldern eingeben. Klicken Sie auf das Lupen-Symbol und wählen Sie Ihren Artikel aus. Es werden Ihnen nun Informationen über die Farm, die Tiere, die Schur und die Prozesse bis zum fertigen Garn angezeigt.

Welche Garne sind TRACEABLE?

Zu unseren TRACE YOU YARN Qualitäten gehören einige unserer edelsten Garne, wie die MOHAIR 21, die LAMBSWOOL und die NOBLE YARNS. Auch einige unsere Sockenqualitäten können Sie auf ihren Ursprung zurückverfolgen. Scannen Sie die Etiketten der SUPER SOXX und TWIN SOXX Garne. Mit der Zurückverfolgung von ATLANTIS, POSEIDON, RAW #13 und RAW #14 finden Sie Informationen zur Schur der Corriedale-Schafe in Patagonien.

Wolle ist warm, weich und äusserst angenehm im Tragen. Dies liegt an den hygroskopischen Eigenschaften des Materials, dass viel Feuchtigkeit speichern kann und somit wärmeausgleichend wirkt.

Bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von ca. 35 % fühlt sich Wolle trocken an. In der schuppenartigen Struktur der Faser sowie zwischen den stark gekräuselten Fasern wird dieses Wassermolekül in feinsten Partikeln gespeichert. Handstrickwolle nimmt in Zentraleuropa bei normalen Klimaverhältnissen eine relative Feuchtigkeit von ca. 14 % an, in geheizten Räumen sinkt diese Feuchtigkeit auf 8-10 %, im Nebel erhöht sich der Wert auf über 20 %.

Die WollIindustrie stammt ursprünglich aus England und im maritimen Klima ergibt sich für Wolle eine relative Feuchtigkeit von ca. 18,25 %. Dieser Wert ist für den internationalen Handel die Norm. Dies bedeutet, dass ein Wollknäuel bei 18,25 % Feuchtigkeit 50 g schwer sein muss. In der Praxis aber verliert der Knäuel bei uns etwas Feuchtigkeit, bei ca. 14 % wiegt dieser Knäuel nur noch ungefähr 47-48 g.

In der Produktion werden die Knäuel nicht nach dem Gewicht, sondern nach der Lauflänge gewickelt. Diese Lauflänge wird nach dem Sollgewicht (50 g bei 18,25 % relativer Feuchtigkeit) errechnet. Damit erhält der Konsument, unabhängig von der Feuchtigkeit, die richtige Lauflänge.

Bei der Strickarbeit ist die Länge des Garnes ausschlaggebend und nicht das effektive momentane Gewicht. Somit sind in der Praxis die gesetzlichen Vorgaben erfüllt und Feuchtigkeitsdifferenzen können nicht zu Minderwerten werden.

Die betrieblichen Qualitätskontrollen überwachen diese Werte sehr streng. Im Normalfall werden Einheitspackungen von 0,5 kg oder 1 kg überprüft. Kleine Abweichungen zwischen einzelnen Knäueln werden aus fabrikationstechnischen Gründen toleriert.

Eine weitere Besonderheit der Branche ist, dass beim Färben die dunkleren Garne etwas schwerer werden, die helleren etwas leichter. Bei vorgegebenem Gewicht und richtiger Feuchtigkeit wird das dunkle Gespinst eine minim kürzere, das hellere Garn eine etwas längere Lauflänge aufweisen. In der Praxis darf dies aber vernachlässigt werden.

Zusammengefasst gilt: Die Wollknäuel sind in unseren beheizten Wohnräumen (speziell im Winter) stets etwas „ausgetrocknet“ und damit etwas zu leicht. Die Lauflänge entspricht aber beim normierten Feuchtigkeitsgehalt dem gesetzlich festgelegten Sollgewicht. In der Waschküche oder im Freien wird der Knäuel sich, ohne sich feucht anzufühlen, rasch auf das Normgewicht erholen. Wolle, als Haar des Tieres, ist ein natürlicher wunderbarer Rohstoff. Geniessen wir die angenehmen Trageigenschaften und freuen wir uns an den täglichen Überraschungen!

PS. Jede Faser hat andere Feuchtigkeitsnormen. Baumwolle z.B. 8.5 %, Kunstfaser ca. 2 %, etc.

Baumwollgarne gehören zu den hautfreundlichsten, weichsten und beliebtesten Handstrickgarnen. Mit ihren vielen angenehmen Eigenschaften, wie einer hohen Sauffähigkeit und einem kühlen Griff, eignet sich Baumwolle zum Stricken und Häkeln im Sommer. Die klaren und feinen Baumwollzwirne sind stabil und weich beim Verarbeiten. Nach dem Stricken und Häkeln halten Sie pflegeleichte und langlebige Produkte in Ihren Händen.

Hinter der Verwendung von Baumwollgarnen, steht eine jahrtausende alte und Ressourcen intensive Produktion:

Bereits um 5800 v. Chr. wurden aus Baumwolle Garne produziert. Seit mehr als 3000 Jahren wird Baumwolle in Indien angebaut und verarbeitet. In Europa wurde die Pflanze mit ihren vorteilhaften Qualitäten erst im Mittelalter bekannt. Textilien aus Baumwolle waren damals ein Luxusprodukt und ihre Herstellung nahm mehr Zeit in Anspruch als die von Seide. Erst mit der Industrialisierung wurde die Produktion von Materialien aus Baumwolle in Europa erschwinglich.

Was macht Baumwolle so einzigartig ?

Was wir Baumwolle nennen, sind die Samenhaare des Malvengewächs Gossypium. Die Samen bilden auf ihrer Oberfläche feine und lange Härchen, den Lint. Diese, in den Samenkapseln wachsenden Fasern, sind der Rohstoff für die Herstellung von Papier, Baumaterial, Watte und natürlich von Garnen und Textilien. Die Baumwollfaser besteht zu 95 % aus Cellulose, was dem höchsten Cellulose Anteil von allen Pflanzenfasern entspricht und die Baumwolle besonders hygienisch und hautfreundlich macht. Die Feuchtigkeitsaufnahme der Baumwolle variiert zwischen 10 % bis 20 %, je nach Luftfeuchtigkeit. Baumwolle ist äusserst quell- und saugfähig und sehr reissfest. Die Faser wird zudem von einer Wachsschicht eingefasst und ist, wenn sie unbehandelt bleibt, Wasser abweisend.

Wird die Baumwollfaser unter dem Mikroskop vergrössert, lassen sich im Querschnitt die Hohlräume der Fasern und ihre leicht flache Form erkennen. Eine Baumwollfaser wird 10 bis 60 mm lang. Die Länge und Feinheit der Faser ist ausschlaggebend für dessen Qualitätseinstufung und Verarbeitung. Je feiner die Faser, desto höher wird ihre Qualität eingeschätzt. Während die längeren Fasern zu Garnen verarbeitet werden, dienen die kurzen Fasern der Herstellung von Watte in der Kosmetikindustrie.

Für das erfolgreiche Wachstum der Pflanze wird viel Wasser, ein sandiger Lehmboden und viel Wärme benötigt. Deshalb wachsen Baumwollpflanzen überwiegend in tropischen bis subtropischen Gebieten rund um den Äquator. Zu den wichtigsten Anbauländern gehören China und Indien, aber auch in der Türkei, in Zentralafrika und -amerika, sowie im Süden der USA wird Baumwolle angebaut. Für ein ideales Wachstum werden die Felder künstlich bewässert. Die Ernte erfolgt nach 8 bis 12 Monaten in der Trockenzeit. Um die sehr anfälligen Baumwollpflanzen vor Schädlingen zu schützen, werden oft chemische Mittel eingesetzt.

Vor der Industrialisierung mussten die mit Lint gefüllten Samenkapseln von Hand geerntet, sortiert und kardiert werden. Heute wird die Ernte der Baumwolle und das Trennen der Fasern von den Samen meist maschinell erreicht. Die von der Baumwolle getrennten Samen werden zu Ölen, Seifen und Wachs weiterverarbeitet oder dienen als Saatgut. Bei der weiteren Verarbeitung der Rohbaumwolle werden zudem die Linters, nicht verspinnbare Kurzfasern, gewonnen. Linters dienen zum Beispiel als Rohmaterial in der Herstellung von CUPRO. Nach der Ernte wird die Baumwolle klassifiziert, zu Ballen gepresst und an die Spinnereien geliefert. Dort wird die Baumwolle mechanisch gereinigt, kardiert und parallelisiert, um zu Garnen versponnen zu werden.

Pima-Baumwolle

Pima-Baumwolle ist die Bezeichnung für eine hochwertige Baumwollart. Die Fasern der Pima-Baumwolle zeichnen sich durch ihre Länge, ihren Glanz und die Feinheit aus. Nur an wenigen Orten kann diese Baumwollart gedeihen, da sie besondere Anforderungen an die Bodenbeschaffenheit stellt. Pima-Baumwolle wird vor allem in Ägypten und in den USA angebaut.

Bio-Baumwolle

Der hohe Einsatz von Wasser, Pestiziden und gentechnisch verändertem Saatgut, welcher für die Erfüllung der grossen Baumwollnachfrage erforderlich sind, haben grosse Auswirkungen auf das Ökosystem. Bio-Baumwolle ist die Antwort auf die Frage nach einer umweltfreundlicheren Alternative zum konventionellen Baumwollanbau. Bio-Baumwolle wird ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln angebaut und gepflegt.

Gasierte und mercerisierte Baumwollgarne

Auf einigen unseren Etiketten von Baumwollgarnen finden Sie die Bezeichnung «mercerisierte und gasierte Baumwolle».

Mercerisiert bedeutet, dass ein Baumwollgarn durch einen chemischen Prozess mit Natronlauge veredelt wurde. Die Fasern der Baumwolle quellen auf und erhalten einen runderen Querschnitt mit einer glatteren Oberfläche. Dies verleiht dem Garn einen glänzenden Effekt, zusammen mit einem seidigen Touch. Nach dem Mercerisieren sind Baumwollgarne weicher, haben eine erhöhte Reissfestigkeit und sind gegen das Einlaufen besser geschützt.

Beim Gasieren hingegen, werden die abstehenden Härchen der Baumwollgarne abgesengt. Sie erhalten eine glattere Oberfläche, was das Häkeln und Stricken mit ihnen erleichtert.

Baumwolle bei LANGYARNS

Wir bieten Ihnen ein breites Sortiment an qualitativ hochwertigen Baumwollgarnen an. In diesem Sortiment finden Sie sowohl Garne aus 100 % Bio-Baumwolle als auch Garne mit Anteilen von Pima-Baumwolle und herkömmlichen Baumwollfasern. Abgestimmt auf die jeweilige Garnkonstruktion wurden die Fasern mit den schönsten Qualitäten und notwendigen Eigenschaften eingesetzt. Die Herkunft der verwendeten Baumwollfasern, beinhaltet die Länder Türkei, Peru und die USA. Für Sie haben wir klassische Zwirne entwickelt, leichte Wolken aus Baumwolle erschaffen oder erstaunliche Effektgarne mit Farbexplosionen erfunden. Unsere Baumwollgarne wurden mit viel Hingabe und Sorgfalt für Ihren maximalen Häkel- und Strickspass produziert!

Zu unseren Baumwollgarnen...

Quellen

Material Archiv 2024, Baumwolle, https://materialarchiv.ch/de/ma:material_561?type=all (aufgerufen am 15.04.24).

Hessnatur Textillexikon 2024, Bio-Baumwolle, https://www.hessnatur.com/magazin/textillexikon/baumwolle/ (aufgerufen am 15.04.2024).

Remei 2024, https://remei.ch/fibre-to-fashion/bio-baumwolle/ (aufgerufen am 15.04.2024).