de en fr

CUPRO

Die vegane Seide

06.02.2024

Cupro ist bekannt als die vegane Seide unter den Textilfasern. Hergestellt wird die Viskose aus Baumwoll-Linter, einem Abfallprodukt der Baumwollproduktion. Cupro ist ein einzigartiges Material, das die Anpassungsfähigkeit von Naturfasern und die Beständigkeit einer Chemiefaser in sich vereint. Mit seiner schimmernden, glatten Oberfläche erinnert die Faser an Seide und bringt einen luxuriösen Glanz und eine edle Feinheit mit sich. Durch die merinoähnliche Kräuselung der Faser erhält Cupro zudem einen weichen und wolligen Griff.

 

 

Cupro ist ein umweltfreundliches Material, das sowohl biologisch abbaubar als auch kompostierbar ist. Die Zellulosefaser wird in einem geschlossenen Kreislaufsystem produziert, welches die Rückgewinnung und Wiederverwendung wichtiger Chemikalien ermöglicht und gleichzeitig keine Giftstoffe freisetzt. Die Herstellung dieser Garne erfolgt durch das Mischen einer Kupfersalz-Ammoniaklösung mit dem Baumwoll-Linter. Dabei entsteht eine tiefblaue, zähe Spinnflüssigkeit, die gefiltert und anschliessend durch Düsen gepresst wird. Im Nassspinnverfahren wird die Masse zu einem endlosen Faden verfestigt. Nach dem Spinnen wird das Kupfer und das Ammoniak aus dem Filament ausgewaschen und in den Produktionskreislauf zurückgeführt.

 

Cuprofilament- und Spinnfasern können für die Herstellung einer Vielzahl von Textilien eingesetzt werden. Sie lassen sich mit anderen Materialien problemlos mischen und verspinnen und können zu innovativen und neuartigen Garnen weiterverarbeitet werden.

 

Cuprofasern weisen die folgenden Eigenschaften auf:

 

           ·       Sie fühlen sich weich und geschmeidig an.

           ·       Sie regulieren die Körperwärme und wirken Wärme isolierend an kalten Tagen, sowie kühlend in der heissen Jahreszeit.

           ·       Sie besitzen einen runden Faserquerschnitt und eine ebenmässige Oberfläche mit einem starken Glanz.

           ·       Die Fasern können Pigmente besonders gut aufnehmen, was beim Färben zu leuchtenden Farbtönen führt.

           ·       Sie regulieren die Feuchtigkeit beim Tragen: Sie nehmen diese von der Haut auf und geben sie nach Aussen ab.

           ·       Sie können nicht statisch aufgeladen werden.

           ·       Staub und Pollen können nur erschwert an der Faser anhaften, was die Faser antiallergen macht.

           ·       Die Fasern besitzen eine hohe Reisfestigkeit.

           ·       Die Fasern sind knitterarm.  

 

  

 

Bereits im 20. Jahrhundert wurden aus der veganen Seide Damenstrümpfe, Unterwäsche und Gardinen gefertigt. Das Aufkommen der synthetischen Fasern und die damals umweltschädigende Produktion von Cupro, verdrängte das Material in den 1960er Jahren schliesslich vom Markt. Die Produktion von Cupro wurde seither von vielen Firmen eingestellt.

Heute werden die Fasern nur noch in Japan von Asahi KASEI Fibers & Textiles produziert. Seit den 1990er Jahren haben sich die Herstellungsbedingungen aufgrund der geschlossenen Produktionskreisläufe stark verändert und stellen für die Natur keine Gefahr mehr dar. Heute werden Textilien aus Cuprofasern wieder vermehrt im Bekleidungssektor verwendet und auch die Modeindustrie hat die positiven Eigenschaften von Cupro erneut für sich entdeckt. Denn werden Cuprogarne zu Pullovern, Tops und Jacken verstrickt, entstehen hautfreundliche und fliessende Textilien, die bei jeder Temperatur angenehm zu tragen sind.

      

Quellen

Materialarchiv 2024, Cuprofaser, https://materialarchiv.ch/de/ma:material_605?type=all&n=Grundlagen, 13.02.2024.

Asahi Kasei 2024, https://www.asahi-kasei.co.jp/fibers/en/bemberg/sustainability/resource/, 13.02.2024.